Das Zisterzienserkloster
"... Das "Wendenland" östlich der Elbe und Saale war bis 1157 nicht für das Christentum zu gewinnen. Zahlreiche Kriege und Fehden vermochten die Wenden nie endgültig zu besiegen. Erst Albrecht "dem Bären" gelang es, mit militärischer Unterstützung des Erzbischofs Wichmann von Magdeburg, 1157 den Wendenfürst Jazca von Copnic vernichtend zu schlagen.
Wichmann bekam für seine Hilfe das Land um Jüterbog, ein Gebiet von Jessen bis in die Gegend von Trebbin. Der Erzbischof war bemüht, dieses unwegsame Gelände in Ackerboden zu verwandeln, vor allem wollte er aber das gewonnene Land geistlich erobern und sichern. Dafür gewann er den Orden der Zisterzienser - auch Bauernmönche genannt.
Der Orden bekannte sich gemäß der Regel des Hl. Benediktzum Armutsideal. Eine besondere Aufgabe war es, Land urbar zu machen, Sümpfe trockenzulegen um Ackerboden zu gewinnen, zu roden und zu forsten. Die Zisterzienser waren also besonders geeignet, dieses Werk anzufangen..."
(Auszug aus der Broschüre "Kloster Zinna - von R.-P. Markowski und Kirche der Mönche" von Ingrid Rosenzweig)
Zahlreich sind die Spuren, die der Besucher noch heute findet. Nicht nur die umliegenden Orte wie Werder, Grüna oder Neuhof zeugen von der Arbeit der Mönche, sondern auch die Bauten im Ort selbst. Zu besichtigen sind die einzige Granitsteinpfeilerbasilika des norddeutschen Raumes, das ehemalige Konversenhaus, in dem die Laienbrüder lebten, das ehemalige Gäste- und Siechenhaus und die Abtsgebäude das heutige Klostermuseum sowie die Klosterspirituosen.
Die altehrwürdige Klosterkirche mit den steinernen Zeugnissen der Romanik und Gotik, sowie die kleine restaurierte Kapelle und das informative Klostermuseum mit den berühmten Freskenladen ein zu einem Besuch! Diese Gebäude sind Reste der ehemaligen großen Klosteranlage.
Der Abt Bernhard von Clairvaux (1091-1153) sagte: "... Unser Orden bedeutet Entsagung, Demut, freiwillige Armut, Gehorsam, Friede und Freude im Heiligen Geist. Unser Orden heißt, sich einem Meister zu unterwerfen, einem Abt, einer Regel, einer Disziplin zu gehorchen. Unser Orden verlangt Schweigen, Fasten und Wachen. Unser Orden ist schließlich Übung des Gebets und der Hände Arbeit...."
Bis 1553 lebten die Zisterzienser in diesen Mauern, dann verließ der letzte Abt mit nur noch wenigen Mönchen im Gefolge das Kloster. In den folgenden Jahrhunderten prägten zahlreiche Neuausstattungen sowie Instandsetzungen die Innenansicht der Kirche. Die letzte Renovierung und farbliche Ausmalung stammt aus den Jahren 1897 bis 1900.
... Zisterzienser - das Gedächtnis an sie und an das Schöne, Gute, Dauerbare, das sie geschaffen, ist geschwunden; uns aber mag es geziemen, darauf hinzuweisen, dass noch an vielen hundert Orten ihre Taten und Wohltaten zu uns sprechen...
Theodor Fontane